Bergwanderung: Gstaad - Lauenen und Lauenensee - Wildhornhütte - Iffigenalp
4. bis 6. September 2025
Organisation/Leitung: Riccardo Canova
Tag 1 von Gstaad nach Lauenen (8.03km, 267m hinauf, 76m hinunter, 2h 15min):
Der erste Tag dieser dreitägigen Tour hatte zwei Ziele: Als sanftes Einlaufen gedacht, verbunden mit der Möglichkeit, am folgenden Tag möglichst früh am Lauenensee, dem Ausgangspunkt von Tag 2 sein zu können. Um halb drei erreichten sechs der acht Teilnehmer/Innen Gstaad. Der Weg führte uns, entlang des „Louwibach“, bis nach Lauenen. Trotz stark verhangenem Himmel und der angesagten Regenfront, erreichten wir unser Ziel weitgehend trocken. Es blieb uns genügend Zeit im Hotel Wildhorn einzukehren und die Zimmer zu beziehen. Um halb sieben folgte das sehr feine Nachtessen. Kurz vor acht stiessen dann die letzten zwei Teilnehmerinnen dazu.
Tag 2 vom Lauenensee zur Wildhornhütte (12.62km, 1441m hinauf, 516m hinunter, 6h 30min):
Um sieben Uhr trafen wir uns zum ausgiebigen Morgenessen. Ein Blick nach Draussen zeigte kompakte, tief hängende Regenwolken. Es sollte den ganzen Tag immer wieder regnen. Der Bus brachte uns zum Lauenensee. So machten wir uns um halb neun auf den Weg in Richtung Geltenhütte. Der Weg führte am „Gältenbach“ entlang. Das Tal wurde enger und am Ende führte der Weg neben einem Wasserfall auf schmalem Weg hoch. Über dem Wasserfall breitete sich das Tal wieder etwas aus. Bei der SAC Geltenhütte (2002m) angelangt, kehrten wir ein um im Trockenen etwas Warmes zu trinken. Danach ging ein felsiger Weg übers „Gältetrittli“ zur „Alp auf Chüetungel“ wo wir, bei einer Alphütte, im Schutz vor dem Regen, unseren Mittagshalt machten. Zum ersten Mal an diesem Tag zeigte sich die Sonne. Die Wolkendecke riss auf und die Sicht auf die umliegenden Berge wurde frei. Es folgte nun der Aufstieg zum Tungelpass (2084m). Der Weg war, wegen dem vielen Regen, aufgeweicht und sehr glitschig. Zudem hatten die Kühe die Wege zertrampelt. Es wurde ein schwierig zu begehender Wegabschnitt. Auf felsig, steinigem Weg galt es anschliessend nochmals 300m Höhe zu überwinden. Bald sahen wir, weit unten den türkis farbenen Iffigsee (2065m), in einer Mulde umgeben von Felsen, liegen. In der Flanke des „Niesehore“ bogen wir im Uhrzeigersinn in Richtung Wildhornhütte ab. Wir erreichten die Hütte fast acht Stunden nachdem wir abmarschiert waren müde aber zufrieden. Die Wildhornhütte (2303m) ist gut ausgerüstet, gehört dem CAS Moléson und hat 2014 einen neuen Holzanbau erhalten. Es gibt 9 Zimmer für 96 Personen. Die Betten sind grosszügig in der Breite bemessen und es liegt sich gut darin. Zum Nachtessen gab es Rüeblisuppe, Chinakohl, Curry-Geschnetzeltes mit Reis und Caffeecrème als Dessert. Die Hütte war nur etwa zur Hälfte gefüllt, entsprechend ruhig war es daher. Müde und zufrieden von den vielen Eindrücken gingen wir ins Bett.
Tag 3 vom der Wildhornhütte zur Iffigenalp (12.61km, 729m hinauf, 1448m hinunter, 6h):
Die aufgehende Sonne färbte den Himmel in ein weiss-gelb und der Dunst liess die Felsformationen in verschieden Blautönen solange abstufen, bis sie am Horizont aufging. Nun waren die Felsen eindrücklich mit ihren auffallenden Falten in feinen Schichten zu sehen. Nach dem Morgenessen führte uns der Weg durch Geröll, und nur noch Spuren von Pflanzen und Gras waren vorhanden, vorbei am sich stark zurück gezogenen „Chilchligletscher“) hinauf zum Schnidejoch(2755m). Auf dem Joch machten wir einen kurzen Halt, um uns auf die 400m Abstieg zur Ebene „Plan des Roses“ zu stärken. Der Abstieg vom Joch verlangte von den Teilnehmenden volle Konzentration. Der Weg führte im schräg, stark abfallenden, rutschig, steinigen Untergrund, hinunter. Danach folgte ein grosses, zuerst ebenfalls abfallendes, später fast eben verlaufendes Karstfeld durch das man den Weg suchen musste. Das stark zerklüftete, mit Spalten durchsetzte und scharfkantige Kalkgestein forderte uns immer wieder heraus. Zwischendurch mussten auch die Hände zu Hilfe genommen werden um die Felsen auf dem Weg zu überwinden. Einige kleine Blessuren konnten trotz höchster Konzentration leider nicht ganz vermieden werden. Am kleinen Bergsee beim Plan des Roses machten wir Mittagsrast. Weiter ging es durch die Hochebene bis zum Rawilpass (2428m). Nach dem Pass ging es in Richtung Iffigenalp (1585m). Zuerst führte der Weg entlang eines Geröllfeldes, das später in eine Wiese überging und steil nach unten führte. Weit unten war schon das Tal zu sehen. Auf dem letzten Wegabschnitt bis zum Ziel gab es noch ein paar exponierte Stellen die mit der nötigen Vorsicht ohne Problem überwunden wurden. Angekommen auf der Iffigenalp blieben uns noch 30min für das wohlverdiente Bier zum Abschluss der wunderbaren Bergtour.
Riccardo Canova